Hickory-Golf – die nostalgische Genussvariante des Golfspiels

Aus den Glarner Nachrichten:

Im Gegensatz zum Jedermanns-Golf, bei dem die Verbesserung des Handicaps ein dauerndes Ziel ist, stehen beim Hickory-Golf der Genuss und das Erlebnis im Zentrum. Dies ist auch bei Silvia und Hansjörg Hefti aus Näfels nicht anders.

Wenn auf einem Golfplatz plötzlich Menschen auftauchen in eleganten und auffälligen Kleidern, die vor mehr als 100 Jahren getragen wurden, dann sind das Hickory-Golfer. Die Frauen tragen lange Röcke, Strümpfe, vorzugsweise aus Wolle, eine Bluse und einen Hut. Die Männer sind mit Knickerbocker, wollenen Kniesocken, weissem Hemd mit Fliege oder Krawatte und einer Schiebermütze unterwegs. Dies ist jedoch lediglich die äussere Etikette. Viel wichtiger ist, dass auch das Material wie Schläger und Golfbag aus der damaligen Zeit stammen. Die Schäfte der Schläger sind aus Holz des Hickorybaums gefertigt und haben einen Ledergriff. Die Schlägerköpfe sind je nach Verwendungszweck aus Holz, Metall und Horn von Hand gefertigt. Jeder Schläger ist ein Unikat.

Das Aha-Erlebnis in Samedan In der Schweiz ist Hickory-Golf noch nicht sehr verbreitet, dies im Gegensatz zur britischen Insel. Besonders in Schottland, der Heimat des Golfsports, sind Golfer mit der historischen Ausrüstung oft zu sehen. Mit Hansjörg und Silvia Hefti hat das Hickory-Virus aber auch zwei Glarner befallen. Hansjörg Hefti erzählt, wie es dazu gekommen ist: «Vor acht Jahren hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Auf dem Golfplatz in Samedan sah ich an einem heissen Sommertag von der Klubhaus-Terrasse aus zwei in Hickorykleidung und mit alten Schlägern ausgerüstete Spieler beim ersten Abschlag. Das sah mit weissem Hemd, Krawatte und Knickerbocker sehr edel und elegant aus. Da hat es bei mir ‘Klick’ gemacht und meine innere Stimme sagte mir: Häsä, das ist deine zukünftige Sportart.» Seine Frau Silvia dagegen reagierte anders. Sie erinnert sich und erzählt schmunzelnd: «Ich fands lustig. Aber mir zog es den Ärmel nicht rein. Mir war sofort bewusst, dass ich bei diesem Spiel ein Röckli anziehen müsste. Dazu fragte ich mich, weshalb ich etwas Schwierigeres machen soll, da Golf schon so eine Herausforderung ist.»

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